Schlagwort: Homeoffice

  • Geschützt: 130 km/h und das UBA

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  • The Purpose of Being Agile

    Introduction

    Why, would you think, are we (oh!) so agile? Why do we do Kanban or Scrum?

    a) To have more fun?
    b) To become a better team?
    c) To follow industry standards?

    „Take a wild guess!“

    Laury Anderson

    It is neither of it. To give you a hint, I quote the very first Google hits for „purpose of agile“:

    To me, agile is all about embracing change to make our customers awesome.

    Jezza Sutton in https://www.quora.com/What-is-the-purpose-of-Agile-and-why-are-so-many-companies-using-it

    It puts more emphasis on creativity and innovation that is needed to maximize the business value of the solution

    Chuck Cobb in https://www.quora.com/What-is-the-purpose-of-Agile-and-why-are-so-many-companies-using-it

    Go down the list of all the most successful companies. They are all delivering products faster, better, and cheaper than the competition because they are Agile…

    Jeff Sutherland in https://www.quora.com/What-is-the-purpose-of-Agile-and-why-are-so-many-companies-using-it

    Got it? Good. So, let me summarize it. In the software industry we are Agile, because we want to
    a) deliver products the customers benefit from and thus are willing to buy,
    b) be more efficient (AKA faster, better, cheaper) to gather higher profits (AKA business value),
    c) to stay in the market, because everybody else does it and proves it right.

    Everything else comes second. To be precise about what comes second, third, fourth, or even fifth:
    a) your fun, happiness,
    b) team building,
    c) Good parentship,
    d) work-life ballance,
    e) becoming a better person,
    f) work from home,
    g) healthy snacks.

    All of these points are nice, but basically they are just a means of the primary purposes found above. They are contributing to the primary purposes, or will become obsolete, when management finds out it is not contributing.

    Efficiency vs. Effectiveness

    Efficiency

    Efficiency can be summarized as minimizing waste or „to do things well“. Oh. Waste = Muda, which is a central Kanban term for a good reason.

    Applied to requirements management, the founders of Scrum have found out, it may be less wasteful to replace fixed requirements specifications documents by a volatile and continuously reprioritized, hence more efficient product backlog.

    Applied to team building, intense and immediate collaboration of all required skilled workers seem to be more efficient than silo organizations.

    The push principle puts pressure on your people. Often this leads to errors, stress, unnecessary task switches, low throughput, unpredictable processing times. The promise of the pull principle in conjunction with a limitation of work in progress (WIP-limit) is the exact opposite: Happier workers produce better output more predictable.

    Effectiveness

    Effectiveness can be summarized as „getting the right thing done„.

    This is especially tricky in volatile environments. But one thing should be immediately clear: Long cycle times lengthen the periods of feedback points, which is the main reason why a lot (not all..) of waterfall projects fail to produce good marketable products, especially compared to those with short cycle times, AKA Scrum sprints.

    BTW: in our context efficacy = effectiveness.

    To be continued.

  • Verteiltes Arbeiten vs. Zentralbüro

    Meine Lieblingsstrecke ist und bleibt Bochum-Düsseldorf, weil die Entfernung ca. 50 km beträgt.

    Das Team in Düsseldorf

    Wir stellen uns 100 Beschäftigte vor, die in 10 Teams à 9 Arbeiterbienen und einer Vorgesetztenbiene arbeiten.

    Diese 100 Personen pendeln täglich von Bochum nach Düsseldorf, 200 Tage pro Jahr, mit 140 g CO2/km.

    Das macht jährlich 100*200*100*0,14 kg = 280 Tonnen CO2.

    Auf Bochum verschobenes „Verteiltes Arbeiten“

    Wenn wir uns vorstellen, dass die 100 Teammitglieder in Bochum (durchschnittliche Entfernung: 2,5 km vom Bochumer Büro) anstatt in Düsseldorf arbeiten und 10 von ihnen zusätzlich noch zwei Tage die Woche nach Düsseldorf fahren, haben wir folgendes erreicht:

    Die CO2-Produktion sinkt auf 14 Tonnen für das Team plus 28 Tonnen für die Teamleads.

    Das macht in Summe 42 Tonnen, also 85% Ersparnis im Verhältnis zum Ausgangspunkt.

    Verteiltes Arbeiten plus Firmenbus für die Teamleads

    Wenn wir uns vorstellen, dass der Arbeitgeber für die Fahrten nach Düsseldorf einen Firmenbus zur Verfügung stellt, der das doppelte eines Golf verbraucht, erzeugt die Pendelei der Teamleads 2*100*200*280 g CO2 = 11 Tonnen.

    Damit läge die Ersparnis bereits bei (280-25)/280 = 91%.

    Daddy, He Got a Tesla…

    Wenn wir uns vorstellen, die 100 Teammitglieder kauften sich alle einen Tesla, würde das in der Gegend von 50.000 € * 100 = 5 Mio. € kosten.

    Laut https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/bilanz-2019-co2-emissionen-pro-kilowattstunde-strom werden im Moment ca. 400 g CO2 pro kWh Strom erzeugt. Ein Tesla Model 3 verbraucht auf dem Papier 15 kWh pro 100 km, das sind dann 15 * 4 g CO2/km = 60 g CO2/km, also etwas weniger als 50% des Golf-Diesel der Beschäftigten.

    Wenn man stattdessen 5 MB Sprinter Transfer 45 kauft, die das Arbeiten unterwegs ermöglichen, ist man in der Gegend von 0,5 Mio. € Invest bei 400 g CO2/km für 18 Passagiere, oder 1/3 der Umweltlast eines Tesla Model 3.

  • Gibt es eine Post-Corona-spezifische Klimarettung oder ist Tempo 130 unsere Rettung?

    Stand der Dinge

    In den Stand 11/2021 stattfindenden Koalitionsverhandlungen zeichnet sich ab, dass Grüne und Rote ihre Vorliebe für Staatsdirigismus ausleben möchten.

    Z. B. zeigt sich Annalena Baerbock darüber enttäuscht, dass das mit dem Tempolimit wohl nichts wird:

    „Nachdem ein Tempolimit auf Autobahnen gleich zu Anfang von der FDP kassiert wurde, fragen sich die Grünen, wie es im Verkehrssektor nun zu CO2-Einsparungen kommen soll. “

    https://www.welt.de/politik/deutschland/plus234927836/Ampel-Verhandlungen-Das-grosse-Grummeln-bei-den-Gruenen.html

    Nun wäre zu fragen, warum es ausgerechnet das Tempolimit richten soll, wenn an anderer Stelle die E-Mobilität im Vordergrund steht, denn E-Mobilität und Tempo 180 schließen sich de facto aus.

    Die Einsparungen (ca. 2 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr), die im Web herumgeistern sind sämtlich nicht begründet oder wenigstens plausibilisiert, dafür aber gerne mit Halbwahrheiten angereichert. Für letzteres möchte ich das Umweltbundesamt anführen:

    „Ein Tempolimit auf Autobahnen hilft uns, die Treibhausgas-emissionen des Verkehrs in Deutschland zu senken. Bei Tempo 120 km/h liegen die Einsparungen bei 2,6 Millionen Tonnen jährlich. Selbst ein Tempolimit von 130 km/h reduziert die Emissionen bereits um 1,9 Millionen Tonnen – und zwar sofort und praktisch ohne Mehrkosten.“

    https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/tempolimit-auf-autobahnen-mindert-co2-emissionen

    Laut UBA würde also Tempo 120 6,6% (entsprechend 4,9% bei 130 km/h) der CO2-Emissionen von PKW und leichten Nutzfahrzeugen auf Autobahnen „praktisch ohne Mehrkosten“ einsparen.

    Das ist richtig und doch gelogen, denn die Emission dieser Fahrzeuge beträgt nur 39,1 Mio. Tonnen/a, die Emission des Gesamtverkehrs liefert umwerfende 163 Mio. Tonnen.

    D.h. relativ zur Gesamtemission sind die projizierten 2,6 Mio. Tonnen nur 1,6% wert, bezogen auf die in Rede stehenden Tempo 130 ergibt das 1,2% Einsparung.

    Um es kurz zu machen: So werden wir das Klima nicht retten.

    Außerdem schummelt das UBA natürlich, wenn es von „praktisch keinen Mehrkosten“ ausgeht, denn wenn ein Manager auf 100 km Strecke einen Schnitt von 180 km/h statt 130 km/h hinbekommt, ist er nicht in 46 Minuten da, sondern in 33 Minuten, das spart also ca. 25 € und kostet an Sprit ca. 5 l, bei heutigen Dieselpreisen also um die 7,50 €. Das ist nicht nichts und exakt der Grund, warum Gutverdiener beizeiten das Flugzeug dem Zug vorziehen oder den ICE dem Regionalexpress.

    Corona-Effekte

    Der erste Lockdown im Frühjahr habe bis zu 80 Prozent weniger Verkehr auf den NRW-Autobahnen zur Folge gehabt. „Bis zum Herbst erreichten die Verkehrsmengen dann aber mit gut 90 Prozent wieder beinahe das Vorjahresniveau.“ In der Folge habe es vor allem auf den hoch belasteten Strecken auch wieder mehr Staus gegeben. „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt: Schon 20 Prozent weniger Verkehr bedeutet, dass der Verkehr auch in den Stoßzeiten flüssiger ist“, unterstrich NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU).

    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkehr-gelsenkirchen-weniger-autobahn-verkehr-im-corona-jahr-weniger-stau-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201223-99-792212

    Dürfen wir also darauf hinweisen, dass Verkehrsvermeidung selbst nach Wiederanlaufen des Verkehrs mindestens das 8,3-fache der Verheißungen eines Tempolimits einbrachte?

    Heuristik

    Was aber wäre eine Alternative zum rotgrünen Lieblingsmittel (dem Verordnen des Verbots des Schnellfahrens)?

    Nun, meine Heuristik sieht nach wie vor so aus:

    • Weighted Shortest Job First,
    • Vermeidung vor Ersatz.

    Weighted Shortest Job First (WSJF) is a prioritization model used to sequence jobs (eg., Features, Capabilities, and Epics) to produce maximum economic benefit.

    https://www.scaledagileframework.com/wsjf/, © Scaled Agile, Inc. Read the FAQs on how to use SAFe content and trademarks here: https://www.scaledagile.com/about/about-us/permissions-faq/
    Explore Training at: https://www.scaledagile.com/training/calendar/

    Im WSJF-Modell würde man sich also fragen, was mit den wenigsten Mitteln frühestmöglich den größten positiven Effekt bewirkt. Spoiler Alert: Elektromobilität steht dann garantiert nicht auf Platz eins.

    Verkehrsvermeidung

    Gerade die Corona-Erfahrung hat also gezeigt, dass das erzwungene Corona-Homeoffice 80% Verkehrsverminderung brachte. Wenn wir es also schaffen, verteiltes Arbeiten auch nur in Bruchteilen dieses Lockdown-induzierten Spitzenwerts wieder zu erreichen, haben wir deutlich mehr erreicht als mit jeder Geschwindigkeitsbeschränkung.

    Und das kommt beileibe nicht nur der Umwelt zugute, denn andere Effekte werden sehr, sehr gerne vergessen:

    • Einzelfahrten sind in der Regel völlig unproduktiv, kosten also Freizeit oder Arbeitszeit. Ein Angestellter mit 60.000 € Jahreseinkommen und 1.500 Stunden Jahresarbeitszeit hat einen eigenen Stundensatz von 40 €.
    • Die reinen Spritkosten sind marginal im Verhältnis zu den Gesamtkosten: Bei 1,50 €/l Diesel kostet der Kilometer im Golf 0,09 €, während der ADAC im Winter 2021/2022 dem VW Golf 2.0 TDI SCR Life mit kleinem Motor (!) Gesamtkosten von 0,52 €/km attestiert. Sprit macht also nur 17% der Gesamtkosten aus.
    • Die Autobahnen sind in den Ballungszentren alle an ihren Belastungsgrenzen, d.h. erfordern jenseits der hauptsächlich LKW-bedingten Reparatur seit Jahrzehnten die immerwährende Verbreitung, d.h. Naturzerstörung. Mit einer Verkehrsabnahme nimmt plötzlich der Verkehrsfluss, d.h. die durchschnittliche Geschwindigkeit überproportional zu.
    • Wenn (im immer noch häufigen klassischen Rollenmodell…) der Vater von Bochum nach Düsseldorf fährt und seine Frau in Bochum Lehrerin ist, kann nur eine Person das kränkelnde Kind mittags von der Kita abholen: Die Frau. Wenn der Mann zuhause oder mindestens in der Nähe seines Wohnortes bliebe, könnte er zwischen zwei Businessterminen auschecken, das Kind nachhause holen und wieder einchecken. Was ist das wert?
    • Im Homeoffice ist alles billiger: Das Essen, der Kaffee, das Wasser.

    Alles in allem tippe ich für unser Bochum-Düsseldorf-Szenario (50 km One-Way…) auf tägliche Einsparungen von…

    • 14,2 kg CO2
    • 52 € Autokosten, 80 € Freizeit und 5 € pro Tag an Lebensmittelkosten addieren sich zu einem Tagesgewinn von 138 €. Der steuerliche Effekt kann noch unberücksichtigt bleiben, weil bis 4.800 € Kosten die Fahrt trotzdem abgerechnet werden dürfen, wenn nur ein Auto in der Familie verbleibt.
    • Wenn ein Kilometer Autobahn 20 Mio. € kosten und 30 Jahre halten, kosten sie bei 80.000 Verkehrsteilnehmern übrigens nur 1,14 pro Nase und Tag.
    • Der Gewinn an Lebensqualität ist wohl kaum zu monetisieren.

    In Summe bringen 10.000 weniger Pendler auf einer einzigen Autobahn der A52 zwischen Essen und Düsseldorf eine Einsparung von 31.000 Tonnen CO2 (220 Arbeitstage) und jedem einzelnen Pendler 11.000 € mehr in der Tasche und fast 500 Stunden mehr Freizeit.

  • „Home Office“ vs. Agile

    Exec Summary

    Das Home Office wird gerne als der wünschenswerte Zielzustand des durchdigitalisierten modernen mobilen Arbeitsplatzes gesehen.

    Im Folgenden werde ich „Home Office“ ohne Anführungszeichen schreiben, obwohl der Begriff für Native English Speakers eher mit dem Innenministerium verbunden ist.

    Die Corona-Pandemie hat bewiesen, dass erhebliche Anteile der Dienstleistungsarbeitsplätze im Home Office möglich sind.

    In diesem Text zeigen wir, dass dieser Home-Office-Arbeitsplatz agilen Kernwerten widerspricht.

    Home Office ist eben grundsätzlich von teamweise an einem Ort arbeitender Beschäftiger zu unterscheiden. Diese Form wird Verteiltes Arbeiten genannt.

    Dieser Art des Verteilten Arbeitens wird hohe Agilität und damit eine erhebliche Wertgenerierung unterstellt. Zudem erzeugt diese Form des Verteilen Arbeitens noch andere (in einem anderen Text betrachteten) Effekte:

    • Drastische Reduktion des Pendelverkehrs.
    • Reduktion des Bürobedarfs in Hochpreis-Arealen.
    • Wiederbelebung der Unterzentren.
    • Work-Life-Balance insbesondere für junge Familien.

    Arbeitshypothesen

    Individuals and Interactions over processes and tools

    https://agilemanifesto.org

    Meine Arbeitshypothesen aus Satz 1 des Agile Manifestes sind:

    • Computer sind Tools. Menschen sind Individuen.
    • Dass Menschen miteinander interagieren ist wichtiger als einen guten Jira-Workflow zu haben.
    • Seiner Kollegin wortlos etwas in den (elektronischen) Eingangskorb zu legen, ist keine Interaktion.
    • Interaktion ist Kommunikation. Computer als Interaktionspartner sind prinzipiell rückkopplungsarm, daher ist eine zweifach indirekte Interaktion (auf Senderseite und dann noch einmal auf Empfängerseite) über Computer prinzipiell der direkten Interaktion von Individuen unterlegen.

    Zusammengefasst gilt:

    Die beste Interaktion ist eine direkte Interaktion.

    Working software over comprehensive documentation

    https://agilemanifesto.org

    Meine Arbeitshypothesen aus Satz 2 des Agile Manifestes sind:

    • Umfangreiche Dokumentationen werden in isolierter Einzelarbeit erstellt.
    • Dass Software funktioniert, erkennt man am besten, indem man sie ausprobiert, testet, mit ihr interagiert.
    • Das etwas funktioniert, findet man am besten in einem Team von Fachleuten heraus, nicht, indem man das dem einzelnen (sic!) Entwickler überlässt.

    Zusammengefasst gilt:

    Funktionierende Software existiert erst dann, wenn die Funktionstüchtigkeit (jemandem, durch jemanden) gezeigt wurde.

    Customer collaboration over contract negotiation

    https://agilemanifesto.org

    Meine Arbeitshypothesen aus Satz 3 des Agile Manifestes sind:

    • Jeder Abnehmer eines Produktes/Artefaktes ist in diesem Sinne Kunde.
    • Ein Vertrag verschriftlicht Anforderungen aneinander. Vertragsverhandlungen sind Interaktionen über den Inhalt gegenseitiger Anforderungen. D.h. es wird mit einem Vertrag „über Bande“ gespielt.
    • Der direkte Austausch ist oft besser als eine ausgehandelte Verschriftlichung.

    Zusammengefasst gilt:

    Verträge liefern oft notwendige Leitplanken für gute Zusammenarbeit. Gute Zusammenarbeit geschieht aber am besten über möglichst unmittelbaren Austausch.

    Responding to change over following a plan

    https://agilemanifesto.org

    Meine Arbeitshypothesen aus Satz 4 des Agile Manifestes sind:

    • Veränderungen sind Teil der Realität.
    • Ein Plan ist ein statisches Zielmodell über die Zukunft.
    • Je schneller und je besser ich auf Veränderungen reagiere, umso besser wird mein Produkt.
    • Veränderungen bekomme ich nur mit, wenn ich permanent und schnell interagieren kann.
    • Aus Veränderungen resultieren sofort Planänderungen. Aus Planänderungen resultieren sofort Änderungen der Arbeitspakete, d.h. der Aufgaben jedes Teammitgliedes.
    • Nur die direkte Interaktion stellt sicher, dass die Betroffenen die Veränderung registriert und verstanden haben. Nur die direkte Interaktion stellt sicher, dass die betroffenen eine Planänderung registriert und verstanden haben.

    Zusammengefasst gilt:

    Auf Veränderung reagiere ich am besten schnell. Direkte Interaktion liefert die schnellste Reaktion. Planänderungen sind Veränderungen.

    Argumente gegen das Home Office

    Home Office erfüllt die Voraussetzungen für agile Zusammenarbeit aus den folgenden Gründen nur schlecht:

    • Direkte Kommunikation, d.h. Interaktion ist im Home Office prinzipiell nicht möglich.
    • Die Interaktionsqualität wird maßgeblich von den eingesetzten Werkzeugen bestimmt und nicht durch die Qualifikation der Beschäftigten.
    • Veränderung wird immer gefiltert und verzögert registriert, womit auch die Antwort auf Veränderung gefiltert und verzögert eintritt.

    Argumente für Verteiltes Arbeiten

    Verteiltes Arbeiten als Arbeiten in einem Team am gemeinsamen Ort erfüllt alle Voraussetzungen für agile Zusammenarbeit aus den folgenden Gründen perfekt:

    • Team-Interaktion ist jederzeit von Angesicht zu Angesicht möglich.
    • Die Qualität der Interaktion ist nicht mehr werkzeugabhängig.
    • Über Werkzeuge besteht immer noch die Möglichkeit der Fernkommunikation.
    • Veränderung wird sofort registriert, womit auch die Antwort auf Veränderung so schnell wie möglich eintreten kann.
    • Mit Heimarbeit auftretende arbeitsrechtliche Probleme gibt es nicht.
    • Neben diesen unmittelbaren Vorteilen für agiles Arbeiten gibt es noch viele weitere Vorteile:
      • Wegfall von Pendelzeit, wenn die Teams wohnortbezogen entwickelt und aufgestellt werden.
      • Wiederbelebung von Unterzentren.
      • Weniger Bürokosten in den hochpreisigen Oberzentren.
      • CO2-Einsparung.
      • Work-Live-Balance durch Möglichkeit, zwischendurch für Kind oder Freizeit die Arbeit zu unterbrechen.